Besuch aus Berlin

Beim Unterschreiben unserer Unterschriftenliste: Rita Schwarzelühr-Sutter, links Meinrad Tröndle (Stiftungsrat SEKW), rechts Heinz Giesen (Stellv. Stiftungsratsvorsitzender SEKW) und unser Bürgermeister Ozan Topcuogullari

Was für ein Tag!

Letzten Freitag haben sich die Ereignisse in Netzhammers Küche überschlagen, doch der Reihe nach…
Jeannette Indlekofer (Banholzer) konnte für die aktuell laufende Unterschriftenaktion politische Prominenz gewinnen: Der CDU-Abgeordnete Felix Schreiner zögerte nicht lange und gab uns online seine Unterschrift. Wow!

Nun haben wir bereits einige lokal bekannte Stimmen auf der Liste (die werden noch veröffentlicht) – aber eine aus dem Bundestag: das macht schon ordentlich Eindruck! Um das Ganze etwas ausgewogener zu gestalten, wurde rasch der Entschluss gefasst, auch mal bei unseren Freunden – den Grünen und der SPD – nachzuhaken. Soll ja keiner zu kurz kommen!

Donnerstag spät abends gingen die Mails raus… Während Nicole von der grünen Front bis heute noch kein Feedback erhalten hat 😴, wurde Joachim Freitag zwischen 11.00 bis 16.00 Uhr bereits 3 x aus Berlin angerufen. Mit einem Gespräch hat es dann erst nach 16 Uhr geklappt: Rita, (MDB und parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat) wolle am darauffolgenden Tag in Erzingen vorbeikommen, um ihre Unterschrift persönlich abzugeben! 16.20 Ankunft Zürich.

Wir wurden leicht hektisch. Wie sollten wir so schnell was auf die Beine stellen 😬, der Bürgermeister muss unbedingt dabei sein, das Rathaus schon im Feierabend, dann Presse, unser Team, KJG, KulturAcker, SPD, Gewerbeverein, Stiftungs- und Pfarrgemeinderat et cetera pp. Herrje!

Wie so oft, machten sich wieder die guten Kontakte unserer ehemaligen Ordensschwestern Sr. Itta und Sabina bezahlt 🙏, anders ist es nicht erklärbar: Irgendwie konnten wir Ozan erreichen, der trotz wichtiger Familienfeierlichkeiten sein Kommen zusagte. Die Vorstände von KulturAcker, Silvia Rutschmann, und Andreas Bollinger vom Gewerbeverein sicherten uns zu. Heinz Giesen und Meinrad Tröndle vom Stiftungsrat wollten kommen. Evi Baumgartner vom Südkurier war begeistert. Eine Handvoll aus unserer Truppe hatte Zeit und auch die KJG sandte eine Abordnung…

So war es Samstag soweit: Wir hatten extra eine wärmende Feuertonne aufgestellt (es waren eisige Temperaturen und ein scharfer Wind blies), Laugenstangen und Berliner besorgt und natürlich Getränke. Kurz nach 17 Uhr kam Rita, begleitet von ihrem Mann Herbert, den Pfarrhof hochgelaufen. Sie war bereits sehr informiert und fragte gleich nach dem Stand des Projekts. Witzig: Begeistert berichtete sie vom Zechenwihler Hotzenhaus bei Murg, in dessen Verein sie Mitglied ist – genau mit diesem Hotzenhaus hatte ja bei uns alles angefangen!

Als alle Eingeladenen anwesend waren, begrüßte Joachim in gewohnt lockerer Form die Runde und erläuterte nochmal die Umstände des doch sehr spontanen Zusammenkommens: „Nur Dank Rita haben wir hier zusammengefunden, wenn ICH einlade, interessiert es ja niemand“ 😅.
Auch Nicole bedankte sich bei allen für die schnellen Zusagen, außerdem sei genau dieses: der Austausch zwischen den Akteuren wie Vertretern von Kirche, Gemeinde und Vereine vor Ort schon immer ein wichtiges Anliegen der Initiative gewesen. „Denn eines ist klar: Solch ein Projekt kann nur in einer guten Gemeinschaft aller, miteinander, gestemmt werden.“ Zudem wolle man mit der Unterschriftenaktion keinesfalls „Druck“ gegenüber irgend jemanden aufzubauen, sondern nach einem Jahr voller Einsatz, auch finanziell, den Rückhalt aus der Bevölkerung erfahren. „Nur für 20 Leute müssen wir das nicht machen“. Doch entgegen aller Bedenken sei die Unterschriftenaktion sehr gut angelaufen.

Michael Ehm berichtete der Runde kurz von unserem Plan, demnächst einen Förderverein zu gründen.

Ozan unterstrich nochmals die einmütige Abstimmung der Gemeinde zu diesem Projekt. Es solle ein Vorzeigeprojekt werden, in dem die BürgerInnen gemeinschaftlich ein Begegnungszentrum schaffen und der Allgemeinheit erhalten. „Ein langer und schwieriger Weg, den wir gemeinsam gehen werden, gehen müssen, um dann hoffentlich auf ein erfolgreiches Projekt zurückblicken zu können und sagen, es war der Mühe wert. Tolle Sache!“.

Heinz Giesen sprach dann für den Stiftungsrat. Das Projekt habe die volle Unterstützung von ihrer Seite, immer gehabt und daran habe sich auch innerhalb dieses Jahres nichts geändert. Sie seien sehr bestrebt, die Gebäude im Sinne aller Betroffenen zu verkaufen und sozio-kulturelle Vorhaben zu unterstützen. „Es geht nicht nur ums Geld. Auch, aber nicht nur!“ In Erzingen sei die Sachlage aufgrund der speziellen Wertung als katholisches Stammland sehr komplex.

„Wenn viele Menschen viele kleine Dinge tun, kann man was bewegen“ Rita bedankte sich für das Engagement und betonte die Wichtigkeit gerade im Hinblick auf das „zarte Pflänzchen Demokratie“, wenn BürgerInnen zusammen mit der kirchlichen und politischen Gemeinde an einem Strang ziehen und das Vertrauen in die Institutionen da sei. Sie unterstütze dieses sinnvolle Projekt, das für Generationen nach uns noch wichtig sei, und stelle sich als Ansprechpartner für Fördertöpfe und sonstige Hilfe zur Verfügung.

Diese Reden stehen auch als Video zur Verfügung, wer es sich anhören/-schauen möchte.

Der Abend fand dann trotz der Kälte einen gemütlichen Ausgang rund um die Feuertonne (danke Luc und Didi!). Danke auch an die Ideengeber der Unterschriftenaktion (Nigo, Luc und Evi) mit dem darauf folgenden riesigen Zeitungsbericht, der ausführlich und ausgewogen über das Projekt informierte.

Durch diese ganzen Inititativen erst wurde soviel Zuspruch, neue Motivation, ein solcher Tag, ein solches Zusammentreffen möglich. Es ist eine Chance und hoffentlich der Beginn einer neuen Art des Austausches zwischen den Akteuren vor Ort. Es bleibt spannend!

 

 

 

 

Sonntag, 30.1. um 22.07 Uhr:
Soeben kam auch die Unterschrift und eine Mail von Niklas Nüssle, MdL, mit dem Hinweis, dass die benutzte Mailadresse für die Anfrage aus zeitlichen Gründen nur 1x wöchentlich abgearbeitet wird und er unter anderen Kontaktdaten besser erreichbar sei. Und natürlich: es war ja auch alles seeehr spontan…  Weiter hat er sein Statement abgegeben:

„Sehr gerne unterstütze ich das Projekt einerseits hier mit meiner Unterschrift, aber auch von Herzen gerne mit vollem persönlichen Einsatz! Aus meinem Schlafzimmerfenster habe ich den direkten Blick auf die Klosterschüer Ofteringen, die ebenfalls als ehemalige Zehntscheuer immer mehr verfiel, aber heute als Hot-Spot für Kunst und Kultur auch überregional bekannt ist. Ich bin beeindruckt, mit welchem Engagement nun – und das hoffe ich von Herzen – alles dafür getan wird, dass dem alten Pfarrhof die gleiche glückliche Zukunft bereitet wird. Die angedachten Konzepte sind bereits in einer noch relativ frühen Phase schon deutlich detaillierter und durchdachter als bei vielen anderen Projekten. Dafür gebührt allen Beteiligten schon jetzt mein tiefster Respekt. Die geplante Trägerschaft durch eine Genossenschaft freut mich sehr. Genossenschaften, in denen viele sich gemeinsam für die gute Sache einsetzen, sind ein Modell für die Zukunft. Persönlich unterstütze ich immer gerne Genossenschaften bei Ihren Ideen und bin deshalb zum Beispiel Mitglied in der Dorfladen Dettighofen eG, aber auch in der (hier sogar erwähnten!) Allgäuer Genussmanufaktur eG und möchte bereits heute meine „Absichtserklärung“ hinterlegen, auch bei der hoffentlich bald entstehenden Genossenschaft zu diesem wundervollen Projekt, Mitglied zu werden. Für den weiteren Verlauf des Projekts wünsche ich allen Beteiligten alles Gute, viel Kraft und dass alle hier niedergeschriebenen Wünsche in Erfüllung gehen. Ihr Niklas Nüssle MdL“

Danke dafür!

Facebook